Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat seit Februar letzten Jahres Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Durch die anhaltenden Flüchtlingsströme aus den Kriegsgebieten wurden viele Hilfseinrichtungen an ihre Grenzen gebracht. Vor allem in den umliegenden osteuropäischen Ländern wie Rumänien ist die Lage dramatisch. So mussten in Bukarest seit Juli 2022 zahlreiche Wohnheime für Geflüchtete schließen, darunter auch das Geflüchteten-Zentrum in der Ferdinand-Schule, in dem mehr als 100 Personen untergebracht waren.

Die Initiative zur Einrichtung des „Edmond Centers“ wurde ins Leben gerufen, um für die betroffenen Menschen andernorts eine sichere Unterkunft und neue Zukunftsperspektiven zu schaffen. Hierzu arbeitete Habitat for Humanity Rumänien (HFHR) – auch dank einer großzügigen Lions-Spende in Höhe von 169.800 Euro – eng mit UNICEF und der Stadtverwaltung Bukarest zusammen.

Als Standort wurde ein ehemaliges Bürogebäude auf dem Campus der Technischen Hochschule „Edmond Nicolau“ gewählt. In kürzester Zeit wurde hier ein enormer Arbeitsaufwand gestemmt: Von September bis November 2022 wurden die obersten drei Stockwerke renoviert und in ein Wohnheim und Zentrum für soziale Dienste umgewandelt. Neben Schlafräumen, sanitären Anlagen, Küchen und Gemeinschaftsräumen verfügt die Einrichtung über ein breites Bildungs- und Freizeitangebot für Kinder und Erwachsene. Zudem bieten 15 Nichtregierungsorganisationen verschiedene medizinische, psychologische und integrative Dienste sowie allgemeine Unterstützung und Beratung an.

Bereits im November wurden die ersten Geflüchteten im Edmond Center willkommen geheißen. Insgesamt 100 Menschen haben hier lang- und mittelfristig ein neues Heim gefunden. Zudem konnten Hunderte geflüchtete Menschen vorübergehend untergebracht werden. Inzwischen haben insgesamt 1.200 Personen die Dienste des Edmond Centers in Anspruch genommen.

Bis zum Ende der Ukraine-Krise wird das Edmond Center ein Unterbringungszentrum mit integrierten Dienstleistungen für Geflüchtete bleiben.