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WaSH 2024-25 Planungsreise_News

„Wasser ist Leben“ – Auf WaSH-Projektreise in Malawi

Eindrücke aus dem warmen Herzen Afrikas.

Zum fünften Mal setzen sich die deutschen Lions für ein nachhaltiges WaSH-Projekt (Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene) ein – diesmal wieder in der kleinen afrikanischen Republik Malawi. Im südlich gelegenen Zomba-Distrikt unterstützen wir die lokale Bevölkerung beim Ausbau der WaSH-Infrastruktur. 

Johanna Kunz, Projektreferentin bei der Stiftung der Deutschen Lions, ist im November zur Planungsreise aufgebrochen. Ihre Eindrücke aus Malawi hat sie für uns festgehalten. 

Einige Brunnen konnten bereits durch neu gegründete Wasser-Komitees renoviert werden. | Habitat for Humanity

Ankunft in Malawi

„Mit unserer Propeller-Maschine lande ich am Flughafen in Blantyre. Es ist heiß und schwül – kurz vor unserer Ankunft hat es erstmals geregnet. Noch nicht genug für die Felder der vielen Kleinbauern, doch ich hoffe, dass es in den kommenden Tagen trocken bleibt, denn die schlechten Wege machen die Fahrten in die Dörfer auch so schon beschwerlich. Von Blantyre geht es noch etwa 1,5 Stunden mit dem Auto nach Zomba, der Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.

Beim Abendessen treffe ich die Teams von Habitat for Humanity Malawi und ELDS, unseren Partnerorganisationen vor Ort. Wir tauschen uns über das Programm und erste Fragen zum Projekt aus. Zum ersten Mal probiere ich Nsima, das lokale Grundnahrungsmittel: Maismehl, gekocht in Wasser, bis es eine klebrige Konsistenz erreicht. Mit der rechten Hand formt man es zu einer Kugel und nimmt damit die Soße oder Beilage auf – denn Nsima selbst schmeckt eher neutral und ist nicht gewürzt.

Anfang 2024 hat eine Rekorddürre in Malawi zahlreiche Ernten zunichtegemacht. | Johanna Kunz/SDL
Die allermeisten Menschen in Malawi leben auf dem Land, oft in einfachsten Verhältnissen. | Johanna Kunz/SDL

Dorfversammlung in Kuntumanji

Am nächsten Tag besuchen wir die ‚Traditional Authority Kuntumanji‘. Begleitet von Vertretern des Distriktrates und der Wasserbehörde sehen wir uns mehrere Gemeinden an, um die Bedürfnisse der Menschen vor Ort besser zu verstehen. Schon bei unserer Fahrt durch die trockenen Felder wird deutlich, dass hier sehr viele Brunnen defekt sind. Lange Warteschlangen entstehen, weil ein funktionierender Brunnen mittlerweile bis zu 500 Haushalte versorgen muss. Von 6 bis 10 Uhr morgens herrscht Hochbetrieb, und anschließend müssen die Frauen die schweren Wasserbehälter noch bis nach Hause schleppen.

Vor Ort begrüßt uns der lokale ‚Chief‘. Seine Rede wird nicht beklatscht, sondern es wird – wie in Malawi üblich – mit den hohlen Händen ein dumpfes Geräusch gemacht. Viele Frauen, mit ihren farbenfrohen langen Röcken, sind gekommen, um von ihren Erfahrungen und Schwierigkeiten zu erzählen. Sie berichten uns von den verheerenden Folgen des Zyklons Freddy, der im vergangenen Jahr in der kleinen Gemeinde fast 200 Häuser sowie nahezu alle Latrinen zerstört hat. Die Menschen vor Ort betonen, dass sie sich langfristigen Lösungen und stabile Latrinenmodelle wünschen – doch es fehlen die notwendigen finanziellen Mittel. Ziegel und Sand für den Bau könnten sie beschaffen, jedoch benötigen sie Unterstützung beim Kauf und Transport von Zement und Wellblech für die Dächer.

Schon während normaler Regenzeiten steht das Wasser hier teils hüfthoch, wenn sich die immer häufiger werdenden Unwetter sinnflutartig entladen, sodass sich die Menschen in die höhergelegene Schule retten müssen. Ein Katastrophenschutz-Komitee wurde bereits eingerichtet, doch die Mechanismen funktionieren noch nicht richtig, wie eine Frau berichtet. So wurden beispielsweise Hochwasserwarnungen zu spät weitergegeben, und es gibt noch keinen klaren Plan, was im Ernstfall zu tun ist.

Bei der Dorfversammlung in Kuntumanji erzählen die Frauen von ihren alltäglichen Herausforderungen. | Habitat for Humanity
Projektreferentin Johanna Kunz hat mehrere Gemeinden besucht und mit den Menschen vor Ort gesprochen. | Habitat for Humanity
Derzeit kann es vorkommen, dass sich bis zu 500 Haushalte einen einzigen Brunnen teilen müssen. | Habitat for Humanity

Mit Alinafi nochmal an der Chilanga Primary School

Wir fahren weiter und sehen die Zerstörungen durch Zyklon Freddy auch an der Chilanga Primary School. Dort treffen wir die dreizehnjährige Schülerin Alinafi – Lions-Mitglieder kennen sie bereits aus dem Weihnachtsbrief des GRV von Anfang Dezember. Sie zeigt uns die eingestürzten Klassenräume und zerstörten Latrinen. Momentan müssen die etwa 800 Mädchen der Schule mit nur drei Toiletten eines benachbarten Gemeindezentrums auskommen, während die Jungen die Büsche aufsuchen. Immerhin: Der Brunnen mitten auf dem Schulhof funktioniert noch. Geplant ist, das Wasser mithilfe einer Solarpumpe und eines Verteilsystems auch den anderen Dorfbewohnern zugänglich zu machen. Bis zu 4 km könnten die Leitungen reichen – genauere Untersuchungen dazu wird der WaSH-Ingenieur von Habitat for Humanity in den kommenden Tagen vornehmen.

Zum Abschluss unseres Besuchs verabschieden wir uns wie immer mit einem herzlichen ‚Zikomo Guambiri‘, einem Dankeschön an die Menschen vor Ort für ihre Zeit und ihre Gastfreundschaft."

Wie es auf der Planungsreise weiterging, lesen Sie im ausführlichen Reisebericht in der LION-Ausgabe 1/25, die Ende Januar als Digimag erscheinen wird.

Die dreizehnjährige Alinafi (links) berichtet von den Verwüstungen an ihrer Schule und zeigt die zerstörten Latrinen. | Habitat for Humanity

Ihre Weihnachtsspende für WaSH

Mit unserem Lions-WaSH-Projekt tragen wir dazu bei, die Lebensbedingungen vieler Menschen zu verbessern, ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu stärken und langfristige Perspektiven zu schaffen. Jeder funktionierende Brunnen, jede neue Sanitäranlage und jede Schulung ist ein Baustein für eine widerstandsfähige Zukunft.

Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die bereits für „Wasser ist Leben“ gespendet haben. Wenn auch Sie unser Projekt in Malawi mit einer Weihnachtsspende unterstützen möchten: Mit wenigen Klicks können Sie über unser Online-Spendentool eine Spende für „Wasser ist Leben“ leisten.

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